Es besteht wissenschaftliche Evidenz, dass sich der vom Menschen verursachte Klimawandel beschleunigt. Das hat die NASA auf ihrer Website sehr anschaulich dargestellt[1]. Wieviel Zeit wir noch haben gegenzusteuern, ist hingegen umstritten. Klar ist jedoch: Je früher wir unsere Energie emissionsfrei gewinnen, desto größer werden unsere Chancen, die Folgen des Klimawandels beherrschen zu können. Daher ist das rasche Gelingen der Energiewende völlig zu Recht eine der zentralen Forderungen der „Fridays for Future[2]“- und der „Scientists for Future[3]“- Bewegung. Die Energiewende wird viele Bereiche unseres Lebens verändern: Unsere Energieversorgung, unsere Mobilität und große Teile der industriellen Produktion. 2018 hatten wir bei der Stromerzeugung einen Anteil von gut 40%[4] an erneuerbaren Energien, Ende 2019 mögen es knapp 50% sein. Wenn wir vollständig bei der Stromerzeugung auf erneuerbare Energien setzen wollen, müssen wir also den regenerativen Anteil in etwa verdoppeln. Gleichzeitig sollte das geschehen, ohne unsere Stromnetze und uns finanziell zu überfordern.
Nun ist aber die Stromerzeugung in Deutschland[5] mit 284 Mio.t nur zu gut einem Drittel an den deutschen CO2-Gesamtemissionen beteiligt. Wenn wir also auf 100% erneuerbare Energien umsteigen wollen und das nicht nur bei der Stromerzeugung, sondern auch in Bereichen wie Verkehr und Industrie, müssen wir also nicht nur doppelt so viel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen, um lediglich die Stromerzeugung CO2-frei zu machen, sondern ca. sechs mal so viel, um alle Bereiche, also auch Verkehr und Industrie, emissionsfrei zu bekommen!
Am elegantesten kann dies gelingen, wenn wir bei dem Umbau vor allem auf Strom als Ressource setzen. Sehr interessant und hilfreich ist es daher, dass sich bei der Speicherung von Strom und bei der Stromerzeugung aus Photovoltaik sehr viel getan hat, vor allem in letzter Zeit. Diese jüngsten Entwicklungen werden unseren Energiemix grundlegend verändern, und wir sollten mit diesem Umbau schnell sein, um maximal von dieser Entwicklung zu profitieren. Damit ein Umbau der Stromerzeugung - hin zu regenerativen Quellen - gelingen kann, ist der rasche Ausbau der Elektromobilität ein ganz wesentlicher Baustein: Können Fahrzeuge an Elektrotankstellen (zu hause oder an der Arbeitsstelle) nicht nur aufgeladen werden, sondern können sie mit dem Energie-Inhalt ihrer Batterie auch Netzleistung durch Stromeinspeisung zur Verfügung stellen, ergeben sich völlig neue Möglichkeiten. Daher ist gerade der schnelle Ausbau der Elektromobilität parallel zum ökologischen Umbau der Energieerzeugung einer der wichtigsten Schlüssel zum Gelingen der Energiewende. Im Folgenden werden daher die Photovoltaik, die Elektromobilität und letztlich das intelligente Stromnetz als wichtige Stützen der Energiewende genauer diskutiert.
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[2] https://fridaysforfuture.de/
[3] https://www.scientists4future.org/
[4] https://www.energy-charts.de/ren_share_de.htm?year=all&source=ren-share&period=annual
[5] Die Zahl aus: https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/stromerzeugung-erneuerbar-konventionell#textpart-1 multipliziert mit der Zahl aus: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/38897/umfrage/co2-emissionsfaktor-fuer-den-strommix-in-deutschland-seit-1990/